Freitag, 31. Januar 2025

CHF 150 | 110 | 50 | 30.-

R. Schumann
Concerto pour violoncelle en la mineur, op. 129

L. van Beethoven
Symphonie n° 3 en mi bémol majeur, op. 55 « Eroica »

Unter der Patronage von

Präsentation des Konzerts

Schumann – Cellokonzert in a-Moll, Op. 129
Als Schumann 1850 in Düsseldorf ankam, um den angesehenen Posten des Städtischen Musikdirektors zu übernehmen, wusste er da, dass er sich in ein Chaos stürzen würde, das ihm 1856 das Leben kosten sollte? Dieses Cellokonzert, nach seiner Ankunft in der rheinischen Stadt konzipiert, geht der drohenden Tragödie voraus. Inmitten der ersten Proben fand der Komponist den Raum, dieses hochkreative Werk in nur zwei Wochen zu schaffen, zu einer Zeit, in der das Cello selten mit dem Orchester allein gemessen wurde. Es sei daran erinnert, dass Schumann als Kind dieses edle Instrument erlernte und sogar in Erwägung zog, zu ihm zurückzukehren, nachdem er sich die Hände mit einem absurd selbst erfundenen Gerät beschädigt hatte, das seine Klaviervirtuosität steigern sollte.

Entschieden kammermusikalisch reflektiert diese Komposition ein intimes Verständnis für das Cello. Ihre sinnlichen Tempi, fast aufgelöst in der Textur, verwirrten viele Interpreten. Die üblichen Virtuositätsstücke werden zugunsten der lyrischen Kraft und einer geheimnisvollen Atmosphäre beiseitegelegt. Das Allegro setzt eine eindrucksvolle Atmosphäre in Gang: Das Lied des Cellos erhebt sich in Spiralen, die in die Orchesterlandschaft eindringen, nur um wie ein flüchtiger Hauch zu verfliegen. Hier stehen wir an einem Scheideweg: zwischen dem Mozart’schen Klassizismus kollektiver Impulse, einer rauen Kadenz, die an BachsChaconne erinnert, und der seltenen Unbestimmtheit der Szenerie, die die letzten Werke von Berlioz und Strauss vorwegnimmt. Es scheint, als hätte Schumann Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verschmolzen.

Im zweiten Satz, der Romanze, mit seinen Doppelgriffen, polyphonen Strukturen und kanonischen Elementen, verwandelt sich das Orchester in eine Resonanzkammer für den vergrösserten Solisten. Sind die absteigenden Quintenintervalle eine Hommage an die fünf Buchstaben von Claras Namen? Es ist schön, das zu glauben.

Das Vivace hält, was der Name verspricht: voller ansteckender Energie führt es einen Ritterzug in den Wald der Träume. Die Kadenz am Ende, ganz von Schumann selbst komponiert, widersteht jeder virtuosen Zurschaustellung. Ist es wegen ihrer scheinbaren Einfachheit, dass dieses Werk zu Lebzeiten Schumanns nicht aufgeführt wurde und jahrzehntelang in Vergessenheit geriet? Dennoch legte es, leise und mit unglaublicher Anmut, die Grundlagen des romantischen Cellokonzerts.

Beethoven – Symphonie Nr. 3 in Es-Dur, Op. 55 „Eroica“
Ein weiteres monumentales Werk, das den gesamten musikalischen Romantismus voraussagt. Laut Leonard Bernstein ist dieses Stück ein „Pantheon“ der sinfonischen Musik und war auch eines von Beethovens eigenen Favoriten. Die Komposition begann im Sommer 1803, einem entscheidenden Moment sowohl für die europäische Geschichte als auch für das Schicksal des Komponisten. Zu dieser Zeit wurde Napoleon von Beethoven noch als unerreichbares militärisches Genie angesehen, das die Ideale der Revolution verteidigte. Die Symphonie war zunächst ihm gewidmet. Gleichzeitig begann Beethoven mit den ersten Anzeichen seiner legendären Taubheit zu kämpfen. Das 1802 verfasste Heiligenstädter Testament markiert den Beginn eines erbitterten Kampfes zwischen Verzweiflung und Glauben.

So kann man diese Symphonie durch drei Perspektiven hören: die grosse politische Geschichte, die „kleine“ Geschichte des Körpers und die musikalische Geschichte.

Das Eröffnungs-Allegro, mit seiner beispiellosen Länge (das gesamte Werk ist doppelt so lang wie die meisten klassischen Symphonien), ist eine Vitrine der beethoven’schen Palette. Vom Feierlichen bis zum Erhabenen, von der Klarheit bis zur Dichte, mit Kontrapunkt und Synkopen, entfaltet sich eine neue harmonische, melodische und orchestrale Sprache. Der britische Beethoven-Spezialist John Sullivan sah in der titanischen Energie dieses Satzes ein Symbol für den Widerstand gegen die Taubheit.

Der darauffolgende Trauermarsch wurde bei den Beerdigungen der Präsidenten Roosevelt und Kennedy gespielt. So tief die Trauer auch sein mag, er ist vor allem heroisch. Und aus der Mitte der Hölle, mit Hilfe der Dur-Tonarten, wächst eine blühende Lichtung.

Nach solch einem Tumult bietet das Scherzo einen willkommenen, aber höchst hügeligen Spaziergang, voller Esprit. Es scheint zu sagen: „Tod, noch nicht!“ Statt sich einfach zu verabschieden, nährt das Finale bis zur letzten Note diesen Erzählstrang, indem es eine Reihe kinetischer Variationen aufgreift, die die bei Beethoven so geschätzte Kunst der Fuge entfalten, bis zum Lärm oder ultimativen Triumph.

Der Legende nach soll Beethoven 1804, empört über die autokratische Entscheidung Napoleons, sich selbst zum Kaiser zu krönen, seine Widmung auf dem Titelblatt so heftig durchgestrichen haben, dass er seine Feder brach. Wer zweifelt noch an der Macht Beethovens?

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