Montag, 3. February 2025

CHF 50 | 30.-

Programme de l’album « Idylle »
OEuvres d’Honoré d’Ambruys, Reynaldo Hahn, Françoise Hardy, Erik Satie,
Marc-Antoine Charpentier, André Messager, Michel Lambert, Robert De Visée,
Sébastien Le Camus, Claude Debussy, Barbara et Jacques Offenbach

Unter der Patronage von

Präsentation des Konzerts

Idylle – Gesang und Laute – Ein gemischtes Repertoire

Eine Idylle hat zwei Definitionen: eine „naive und zärtliche Liebesgeschichte“ und ein „Gedicht mit pastoraler oder romantischer Thematik“. Mit anderen Worten: die Erfahrung der Leidenschaft und deren Erzählung. Doch könnte man diese beiden Definitionen miteinander verschmelzen? Dies ist der Traum des Duos Lea Desandre und Thomas Dunford, zärtlicher Gefährten, die sich, wie es der Zufall wollte, in einer der „schönsten und grünsten“ Regionen begegneten: der Vendée im Westen Frankreichs. Die pastorale Thematik war ihnen bereits vorausgeeilt.

Was tun eine Mezzosopranistin und ein Lautenist, wenn sie sich verlieben? Sie wenden sich sofort dem air de cour zu – einer Gattung, die von Natur aus die menschliche Stimme mit der Laute vereint! Tatsächlich tauchte der Begriff air de cour erstmals in einer Sammlung des Lautenisten Adrian Le Roy auf. Diese weltliche Gattung, vergleichbar mit dem englischen Madrigal, war nicht nur an Königshöfen zu hören, sondern auch unter Aristokraten, in literarischen Kreisen und in den besten bürgerlichen Salons. Bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erhob Frankreich dank der kulturpolitischen Massnahmen der letzten Valois die Rolle des Mäzenatentums zur Kunst, was der Barockmusik ermöglichte, das intellektuelle Erbe der Renaissance fortzuführen.

So begegneten sich inspirierte Dichter und Komponisten, die sich für Humanismus und Philosophie begeisterten – nicht nur für Gott oder die gelehrte Musik. Inspiriert von der Antike und volkstümlichen Traditionen ist die Sprache der airs de cour bemerkenswert schlicht. Im Gegensatz zu Kontrapunkt oder polyphonen Liedern, bei denen mehrere unabhängige Melodielinien sich überlappen, beruht das air de courauf einer Homophonie der Stimmen. Tatsächlich sind wir nicht weit von modernen Liedern entfernt, die Reinheit der Melodien und spontane Rhythmen bevorzugen, um Emotionen und ein leichtes Verständnis der Texte zu fördern.

Das Werk von Michel Lambert ist beispielhaft für das air de cour. Lambert, der als Chorknabe bei „Monsieur“, dem Bruder von Ludwig XIII., ausgebildet wurde und später Schwiegersohn Lullys und Hofkomponist Ludwigs XIV. war, begleitete sich selbst auf der Theorbe, einer verlängerten Laute mit über zwei Metern Länge. Selbst in ihrer üblichen Form bleibt die Laute ein überraschendes Instrument. Zwischen Harfe, Gitarre und Cembalo angesiedelt, erlaubt ihr Klang eine Vielzahl von Farbnuancen. Mit geschlossenen Augen lassen sich sowohl harmonische französische Landschaften als auch märchenhafte und fremde Welten persischer oder arabischer Höfe erahnen. Vergessen wir nicht, dass die Laute vom orientalischen Oud abstammt, mit dem sie die birnenförmige Korpusform teilt.

Eine ausgesprochen feminine Form, die Man Ray wohl für eine Variation seines berühmten Violons d’Ingresinspiriert hätte. Aufgrund ihrer sinnlichen Silhouette war die Laute ein beliebtes Motiv bei Malern: von Hans Holbein dem Jüngeren und Pontormo im 16. Jahrhundert bis hin zu Rubens (Mann stimmt seine Laute) und Frans Hals im 17. Jahrhundert. Heute, obwohl untrennbar mit dem Barock verbunden, strahlt die Laute immer noch eine unerklärliche Magie aus, als sei ein Stück Vergangenheit in ihren Saiten verfangen. Es scheint unmöglich, sie zum Klingen zu bringen, ohne sogleich einen unbestreitbaren Genuss heraufzubeschwören.

Genuss: Zusammen mit Schönheit ist dies wohl das Schlüsselwort dieses Konzerts. Wenige Musiker vermögen es, derart unterschiedliche Repertoires miteinander zu verbinden – von den barocken Meditationen eines Michel Lambert, Sébastien Le Camus, Marc-Antoine Charpentier oder des Lautenisten Robert de Visée über die Vorreiter der modernen Musik wie Debussy und Satie, ohne dabei Operetten-Arien von Offenbach oder André Messager – bereichert durch Sacha Guitrys Feder – zu vergessen, bis hin zu modernen Klassikern von Françoise Hardy oder Barbara. Am Ende dieser einzigartigen Reise denkt man unweigerlich an die uralte Verbindung zwischen Frankreich und der Kunst des Liedes. Doch es ist natürlich ein Dichter, der dies am besten ausdrückt:

„Lasst uns von unserer Liebe sprechen; Freude und Schönheit / sind meine liebsten Götter, nach der Freiheit / Skizzieren wir, beim Anstossen, eine fröhliche Idylle.“
Sein Name? Alfred de Musset.

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